Lebendiger Adventskalender

Ökumene ist Dienst an der Welt

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz hat am Rande der Vollversammlung des Ökumenischen Rats der Kirchen in Karlsruhe auf die Chance einer lebendigen Ökumene hingewiesen, welche in einer Welt der Spaltungen dringend gebraucht werde. Auch das Thema Synodalität sprach er an.

So berichtet die Deutsche Bischofskonferenz, dass Bätzing am Rand der am MIttwoch startenden Vollversammlung des Rats auf die Gefahr der Spaltungen aufmerksam gemacht habe: „Leider Gottes haben wir auch in der Kirche die Erfahrung gemacht, dass es von Anfang an Tendenzen gibt, sich zu spalten, eher Unterschiede zu betonen statt zu einen. Aber klar ist doch: Nicht in der Spaltung liegt die Zukunft, sondern in der Einigung. Die ökumenische Bewegung ist das Werk des Heiligen Geistes, hat das Zweite Vatikanum uns gelehrt.“ Dabei sei die christliche Botschaft von Friede und Versöhnung besser zu verstehen, wenn alle vereint sind: „Wir müssen da dran bleiben, nicht nur um der Einheit der Kirche willen, sondern auch als Dienst an der Welt.“ 

Synodalität wichtiges Element

Bätzing ging auch auf die Synodalität in der katholischen Kirche ein, so betonte er: „Es ist die große Aufgabe, die sich der Papst gestellt hat, die Synodalität als Türöffner in die katholische Weltkirche zu tragen. Synodalität muss man üben. Da bleiben Streit und Konflikte nicht aus. Wir können gerade hier sehr gut aus der ökumenischen Arbeit lernen, da hilft ein Blick nach links und rechts.“ Dabei müsse immer bewusst bleiben, dass dies nicht alleine geschafft werden könne. Mit Blick auf das Motto in Karlsruhe: ,Die Liebe Christi bewegt, versöhnt und eint die Welt‘ sei die „Liebe Christi“ auch in der katholischen Kirche der entscheidende Faktor.

„Ich kann mir Kirche ohne Ökumene nicht vorstellen. Wenn wir in der Gesellschaft hörbar sein wollen, müssen wir Wege gemeinsam gehen. Die ÖRK-Vollversammlung ist dafür ein gutes Beispiel. Deshalb bin ich dankbar, hier in Karlsruhe zu sein“

Rolle der Kirche verändert sich

Zwar nehme die öffentliche Wahrnehmung der Kirche stark ab, dennoch müsse sich die Kirche und vor allem die Ökumene der schwindenden Rolle stellen und sich verändern. Dabei sei wichtiger, Brücken zu bauen, als Gräben zu vertiefen. Denn er sehe immer noch starke christliche Elemente in der Gesellschaft, etwa als es 2015 um die Solidarität mit Flüchtlingen aus Syrien ging oder jetzt, wenn wieder Menschen aufgenommen würden. So hätte die Kirche und vor allem die Ökumene viel zu bieten. Für ihn sei die Ökumene ein Herzensanliegen, meint Bätzing: „Ich kann mir Kirche ohne Ökumene nicht vorstellen. Wenn wir in der Gesellschaft hörbar sein wollen, müssen wir Wege gemeinsam gehen. Die ÖRK-Vollversammlung ist dafür ein gutes Beispiel. Deshalb bin ich dankbar, hier in Karlsruhe zu sein.“

Hintergrund

Ab dem 31. August treffen sich in Karlsruhe auf Einladung der Evangelischen Landeskirche Baden Vertreter von über 350 Mitgliedern des ökumenischen Rats der Kirchen in Baden. Insgesamt werden über 4000 Christen erwartet, welche insgesamt 600 Millionen weltweite Christen aller Konfessionen vertreten. Auch die katholische Kirche, obwohl sie kein offizielles Mitglied ist, schickt eine Delegation mit 20 Teilnehmern, darunter Bischof Bätzing.

Themen der Vollversammlung sind die aktuellen Krisen, sei es der Klimawandel, die weltweiten Probleme mit Versorgung und auch der Krieg in der Ukraine. Unter den Teilnehmern sind auch Vertreter aus der Ukraine und Russland.

(dbk – schw)

 

Ökumenisches Taizé - Friedensgebet

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