Geistliche Impulse, Predigten und vieles Andere

Auf dieser Seite stellen wir Ihnen verschiedene Impulse zur Verfügung - zum Mitbeten, Mitnehmen oder Weitergeben. Wir hoffen, dass für jede und jeden etwas dabei ist. So können wir auch in diesen herausfordernden Zeiten unseren Glauben und unsere Gemeinschaft untereinander pflegen.

Unser Sonntag: Jünger des Herrn in der Gegenwart

Nachfolge Christi ist nicht nur etwas für einige wenige - wir alle sind von Jesus Herausgerufene, die sich mit ihm auf den Weg machen sollen, sagt der Augustiner-Chorherr Herr Marcel (Vogel) in seiner Auslegung des Sonntagsevangeliums.

Herr Marcel (Vogel)

XII Sonntag im Jahreskreis (A)
Mt 10, 26-33

Im heutigen Evangelium spricht Jesus davon, die frohe Botschaft öffentlich zu verkünden. Vielleicht denken einige, dass dieser Auftrag zuvorderst den Bischöfen, Priestern, Diakonen und Ordensleuten gilt. Jedoch besitzt ein jeder Christ die Berufung, den Glauben an Jesus Christus in die Welt zu tragen.

Das letzte Konzil bezeichnet diese Verkündigung sogar als Pflicht aller Getauften (cfr. Ad gentes, n. 35). Die heutige Stelle aus dem Matthäusevangelium zeigt ganz deutlich den Willen Jesu, der eben keine Untergrundkirche oder ein elitäres Grüppchen heranbilden wollte. Sondern er sieht es als unabdingbar für die Kirche an, das Evangelium öffentlich zu verkünden. Die innerste Natur der christlichen Religion baute seit Beginn der Kirche immer auf das Evangelium, den Glauben an Jesus Christus.

Zeugnis im Alltag

Diesen Glauben an das menschgewordene Wort Gottes bezeugen nicht nur die Priester – ihn darf ein jeder Christ im Alltag, durch das treue Leben der christlichen Werte, bezeugen. Wir geben also nicht immer nur mit Worten Zeugnis für Jesus Christus, sondern zunächst durch unser Leben, durch unser Handeln im Alltag. Mit dieser Bemühung um ein wirklich glaubwürdiges christliches Leben folgen wir gleichzeitig dem unbedingten Willen Gottes, alle Menschen zum Heil zu führen. In der Taufe wurde uns ein ewiges, übernatürliches Leben geschenkt, indem Christus selbst in unsere Seele eingezogen ist und uns von aller Sünde und Schuld reingewaschen hat. Dieses Zeugnis findet im Alltag nicht immer Anerkennung, sondern kann manchmal auch negative Folgen mit sich bringen, weil die Gesellschaft in Europa, die sich doch eigentlich auf unsere christlichen Werte gründete, in weiten Teilen den Sinn für diese Botschaft verloren hat.

Fürchtet euch nicht!

Dreimal kommt im heutigen Evangelium die Aufforderung „Fürchtet euch nicht!“ vor. Ein Ausruf, der uns in der Bibel immer wieder begegnet – besonders in wichtigen Situationen. So beispielsweise bei der Verkündigung des Engels an Maria, sowie nach der Auferstehung am Ostermorgen, als der Engel den Jüngern die Auferstehung verkündet. Dieser Zuruf gilt den ersten Zeugen der Auferstehung, damit sie dieses größte Ereignis der Geschichte verkünden. Jenes Wort gilt auch uns in der heutigen Zeit, denn die Verkündigung des Glaubens traf und trifft immer auf Unverständnis und Ablehnung. Der Herr sagt einem jeden von uns: Fürchtet euch nicht, Zeugen für die Auferstehung zu sein, fürchtet euch nicht den Auferstandenen mit eurem Leben zu bezeugen, denn auch er hat sein Leben für einen jeden von uns hingegeben.

„Wir dürfen dem Herrn vertrauen: „Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht töten können“ (Mt 10, 28).“

Wir dürfen dem Herrn vertrauen: „Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht töten können“ (Mt 10, 28). Das übernatürliche Leben, in das wir durch die Taufe eingetreten sind, ist wichtiger als unser natürliches Leben. Das mag vielleicht etwas abgehoben klingen, findet aber seine Bestätigung bei den vielen Märtyrern, die den Glauben sogar bis in den Tod bezeugt haben. Unsere Hoffnung zielt nicht auf das innerweltliche Leben ab, sondern wir erhoffen das größte Glück, das ewige Leben nach dem Tod. Weil Christus uns dieses erfüllte Leben versprochen hat, dürfen wir diesem nicht indifferent gegenüberstehen. Er möchte alle Menschen zum Heil führen und in seiner Kirche vereinen, die bereits hier auf Erden das Reich Gottes keimhaft enthält. (cfr. Lumen gentium, n. 3. 5) Der Auftrag, das Reich Gottes in die ganze Welt zu bringen, besitzt nicht nur die abstrakte Institution Kirche, sondern jeder einzelne Christ. Wir sind durch die Taufe in den Leib Christi aufgenommen worden und seine Glieder. Dadurch können wir allen zu einem Spiegelbild Christi in unserem Alltag werden. Alle Glieder, aber, müssen Christus gleichgestaltet werden, bis er selbst in ihnen Gestalt annimmt (cfr. Gal 4, 19; Lumen Gentium, n. 7).

Christus, das Haupt des Leibes

Christus selbst ist das Haupt seines mystischen Leibes, der Kirche. Er lässt uns im Alltag nicht allein, sondern begleitet uns in der Woche, wenn wir ihn heute in der Kommunion empfangen haben. Diese Kommunion verbindet uns zutiefst mit dem Auferstandenen und er spricht auch heute zu uns die Worte: Fürchte nicht nicht! Haben wir also keine Angst, ihm in unserem Leben Raum zu verschaffen, damit wir zu glaubwürdigen Zeugen seiner Liebe werden. Es geht darum, ihm einen zentralen Platz in unserem Leben zu geben und nicht nur eine Randexistenz, denn der Glaube baut nicht auf fadenscheinigen Werten, auf Meinungen, Solidaritätsbekunden oder Ideologien auf, sondern auf die persönliche Begegnung mit Jesus Christus. Er, der einzige Sohn vom Vater, möchte unserem Leben Sinn und Licht schenken.

„Das Zentrum unseres Glaubens ist nicht irgendeine historische Person, die einmal vor Ewigkeiten gelebt hat“

Das Zentrum unseres Glaubens ist nicht irgendeine historische Person, die einmal vor Ewigkeiten gelebt hat, sondern der lebendige Christus, der Gottmensch, der der Herr über die Schöpfung ist. Er wird uns einmal vor dem Vater bekennen, unser Anwalt vor ihm sein, nachdem wir ihn in unserem Leben vor den Menschen bekannt und glaubwürdig bezeugt haben. Daher ist unser Glaube nicht ein Intellektualismus, nicht eine abstrakte Lehre, die uns Jesus Christus wortwörtlich übermittelt hat, sondern zuvorderst gründet dieser Glaube auf eine lebende Person, die wir lieben sollen, weil sie einen jeden Menschen auf größtmögliche Weise geliebt hat.

Christus jeden Sonntag in der Heiligen Kommunion begegnen

Dieser Person, Jesus Christus, dürfen wir jeden Sonntag in der Heiligen Kommunion begegnen, in der er uns gleichzeitig auch den größten Liebesbeweis zeigt, den er in seinem Leben für uns vollbracht hat, als er am Kreuz starb. Denn im Kreuz und in der Auferstehung spricht der Herr zu uns: Fürchte dich nicht, mich vor den Menschen zu bezeugen! Im Alltag sehen wir gerade bei den Ehepaaren, dass eine Liebesbeziehung nicht nur halbherzig gelebt werden kann, denn dann zerbricht der Beziehung irgendwann.

„Liebe fordert den vollen Einsatz eines Menschen, seine Hingabe.“

Liebe fordert den vollen Einsatz eines Menschen, seine Hingabe. Dies können wir alle leben, je nach unseren Aufgaben und unserem Stand in der Kirche, wenn wir Christus vor den Menschen bezeugen. Dieses Zeugnis ist ein Ausdruck dafür, dass das übernatürliche, das ewige Leben wichtiger ist, als alles Materielle, was wir erreichen können. Christus hat das ewige Leben allen Menschen aller Zeiten angeboten und seine Apostel ausgesandt, damit sie Zeugnis dafür ablegen. Wir sind die Jünger Jesu in unserer Zeit, die am Aufbau der Kirche mitarbeiten und dadurch auch einen wichtigen Beitrag leisten, dass alle Menschen dieses große Ziel erreichen können. Dazu lässt uns der Herr nicht allein, sondern er ist gegenwärtig in seiner Kirche und bleibt bei uns im Leiden sowie in der Ablehnung, die uns Menschen erweisen können.

(radio vatikan - claudia kaminski)

Auf dem Weg nach Bethlehem

Auf dem Weg nach Bethlehem - Schwester Birgit Reutemann / DRS

Im Impulsformat "Auf dem Weg nach Bethlehem" stellen Haupt- und Ehrenamtliche aus der Diözese während der Adventszeit in insgesamt acht Folgen Sprüche oder Gebete vor, die ihnen Hoffnung geben.

Das Impulsformat läuft auf unseren Online-Kanälen zweimal wöchentlich: mittwochs und samstags um 19 Uhr.

Die letzte Folge wird am 21. Dezember veröffentlicht

Alle Folgen finden Sie auf unserem Youtube-Kanal.

Die Gebete

Die neue Sozialenzyklika des Papstes schließt mit zwei Gebeten: So hatte Franziskus es schon bei seiner vorigen Enzyklika „Laudato si‘“ gehalten. Das erste Gebet ist, wie er in „Laudato si‘“ erläuterte, „eines, das wir mit allen teilen können, die an einen Gott glauben, der allmächtiger Schöpfer ist“, das zweite ist ökumenisch ausgerichtet.

Gebet zum Schöpfer

Herr und Vater der Menschheit,
du hast alle Menschen mit gleicher Würde erschaffen.
Gieße den Geist der Geschwisterlichkeit in unsere Herzen ein.
Wecke in uns den Wunsch nach einer neuen Art der Begegnung,
nach Dialog, Gerechtigkeit und Frieden.
Sporne uns an, allerorts bessere Gesellschaften aufzubauen
und eine menschenwürdigere Welt
ohne Hunger und Armut, ohne Gewalt und Krieg.

Gib, dass unser Herz sich
allen Völkern und Nationen der Erde öffne,
damit wir das Gute und Schöne erkennen,
das du in sie eingesät hast,
damit wir engere Beziehungen knüpfen
vereint in der Hoffnung und in gemeinsamen Zielen. Amen.

Ökumenisches Gebet

Herr, unser Gott, dreifaltige Liebe,
lass aus der Kraft deiner innergöttlichen Gemeinschaft
die geschwisterliche Liebe in uns hineinströmen.
Schenke uns die Liebe, die in den Taten Jesu,
in der Familie von Nazaret und in der Gemeinschaft der ersten Christen aufscheint.

Gib, dass wir Christen das Evangelium leben
und in jedem Menschen Christus sehen können,
dass wir ihn in der Angst der Verlassenen und Vergessenen dieser Welt
als den Gekreuzigten erkennen
und in jedem Bruder, der sich wieder erhebt, als den Auferstanden.

Komm, Heiliger Geist, zeige uns deine Schönheit,
die in allen Völkern der Erde aufscheint,
damit wir entdecken, dass sie alle wichtig sind,
dass alle notwendig sind, dass sie verschiedene Gesichter
der einen Menschheit sind, die du liebst. Amen.

Die Katechese im Wortlaut

Vatican News dokumentiert an dieser Stelle die Katechese des Papstes bei der Generalaudienz im Wortlaut in einer Arbeitsübersetzung. Die offizielle Übersetzung der Papstworte finden Sie in Kürze wie gewohnt auf www.vatican.va.

Liebe Brüder und Schwestern, guten Morgen!

Heute möchte ich über das Gebet der Danksagung sprechen. Ich gehe dafür von einer Begebenheit aus, die der Evangelist Lukas erzählt.

Während Jesus unterwegs ist, begegnen ihm zehn Aussätzige, die ihn anflehen: „Jesus, Meister, hab Erbarmen mit uns!“ (17,13). Wir wissen, dass für die Leprakranken das körperliche Leiden mit einer sozialen und religiösen Ausgrenzung einherging. Jesus scheute sich nicht vor einer Begegnung mit ihnen. Manchmal geht er über die Grenzen der Gesetze hinaus und berührt den Kranken, er umarmt ihn, heilt ihn. In diesem Fall gibt es keinen Körperkontakt. In einiger Entfernung fordert Jesus die Kranken auf, sich den Priestern zu zeigen (V. 14), die laut Gesetz für die Beglaubigung der Heilung zuständig waren.

Darüber hinaus sagt Jesus nichts. Er hat ihr Gebet, ihren Schrei nach Barmherzigkeit, erhört und schickt sie sofort zu den Priestern. Die zehn Leprakranken vertrauen ihm und gehen sofort, und während sie zu den Priestern hingehen, werden sie geheilt, alle zehn von ihnen. Die Priester hätten also ihre Heilung feststellen und sie wieder für das normale Leben zulassen können.

Hier aber kommt der wichtigste Punkt: Einer aus der Gruppe geht, noch bevor er zu den Priestern geht, zu Jesus zurück, um Jesus zu danken und Gott für die empfangene Gnade zu loben. Jesus stellt fest, dass der Mann ein Samariter war – für die Juden der damaligen Zeit war er eine Art „Ketzer“. Und Jesus fragt: „Ist denn keiner umgekehrt, um Gott zu ehren, außer diesem Fremden?“ (17,18).

„Das Gebet der Danksagung beginnt immer hier: mit dem Erkennen unserer selbst, denen Gnade zuteilwurde.“

Dieser Bericht teilt die Welt sozusagen in zwei Gruppen auf: in die, die nicht danken, und die, die danken; die, die alles als ihr Recht ansehen, und die, die alles als Geschenk, als Gnade, annehmen. Der Katechismus schreibt: „Jedes Ereignis und jedes Bedürfnis können Opfer des Dankes werden." (Nr. 2638).

Das Gebet der Danksagung beginnt immer hier: mit dem Erkennen unserer selbst, denen Gnade zuteilwurde. Wir wurden gedacht, bevor wir lernten zu denken; wir wurden geliebt, bevor wir lernten zu lieben; wir waren erwünscht, bevor in unseren Herzen Wünsche wach wurden. Wenn wir das Leben auf diese Weise betrachten, dann wird das „Danke“ zum Leitmotiv unserer Tage.

„Leben heißt vor allem, empfangen zu haben. Wir werden alle geboren, weil sich jemand das Leben für uns gewünscht hat.“

Für uns Christen hat die Danksagung dem wichtigsten Sakrament seinen Namen gegeben: der Eucharistie. Das griechische Wort bedeutet nämlich genau das: Danksagung. Christen preisen Gott, wie alle Gläubigen, für das Geschenk des Lebens.

Leben heißt vor allem, das Leben empfangen zu haben. Wir werden alle geboren, weil sich jemand das Leben für uns gewünscht hat. Und dies steht nur am Anfang einer langen Reihe von Schulden, die wir durch unser Leben anhäufen: Schulden der Dankbarkeit.

In unserer Existenz hat uns mehr als eine Person mit reinen Augen angeschaut, und zwar unentgeltlich. Oft sind es Erzieher, Katecheten, Menschen, die ihre Aufgabe über das Maß hinaus erfüllt haben, das die Pflicht verlangt. Und sie haben in uns Dankbarkeit entstehen lassen. Auch Freundschaft ist ein Geschenk, für das wir immer dankbar sein müssen.

Dieses „Dankeschön“, das der Christ mit allen teilt, erweitert sich in der Begegnung mit Jesus. Die Evangelien bezeugen, dass die Begegnung mit Jesus bei den Menschen oft Freude und den Lobpreis Gottes auslöste. Die Erzählungen über die Geburt Jesu sind bevölkert von Betenden, deren Herzen durch das Kommen des Erlösers weit wurden. Und auch wir sind berufen, an diesem unermesslichen Jubel teilzuhaben.

Darauf deutet auch die Geschichte von der Heilung der zehn Aussätzigen hin. Natürlich waren sie alle froh, wieder gesund zu werden und damit aus dieser unendlich scheinenden Zwangsquarantäne herauszukommen, die sie von der Gemeinschaft ausschloss. Aber unter ihnen gab es einen, der der Freude noch eins draufsetzte:
Er freute sich nicht nur über die Heilung, sondern auch über die Begegnung mit Jesus. Er ist nicht nur vom Übel befreit, sondern hat nun auch die Gewissheit, geliebt zu werden. Das ist ein großer Schritt, zu wissen, dass man geliebt wird. Es ist die Entdeckung der Kraft der Liebe, die die Welt regiert. Dante würde sagen: Liebe, „die die Sonne und die anderen Sterne bewegt“ (Paradies, XXXIII, 145).

Wir sind keine umherirrenden Wanderer mehr, die hier und dort umherziehen: wir haben ein Heim, wir wohnen in Christus, und von diesem „Zuhause“ aus betrachten wir den Rest der Welt, und diese erscheint uns unendlich viel schöner. Wir sind Männer und Frauen der Gnade.

Lasst uns deshalb, Brüder und Schwestern, immer versuchen, in der Freude der Begegnung mit Jesus zu sein. Kultivieren wir die Freude! Denn der Teufel lässt uns immer traurig und allein zurück, nachdem er uns betrogen hat. Wenn wir in Christus sind, kann uns keine Sünde und keine Bedrohung jemals daran hindern, unsere Reise mit Freude fortzusetzen, zusammen mit unseren vielen Begleitern auf dem Weg.

Vor allem sollten wir das Danken nicht vernachlässigen: Wenn wir Dankbarkeit empfinden, wird auch die Welt besser, wenn auch nur ein wenig, aber schon das reicht, um ihr ein wenig Hoffnung zu geben.

Alles ist vereint und verbunden, und jeder kann dort, wo er ist, seinen Teil beitragen. Der Weg zum Glück ist der, den der heilige Paulus in einem seiner Briefe (an die Thessalònicher) beschreibt: „Betet ohne Unterlass! Dankt für alles; denn das ist der Wille Gottes für euch in Christus Jesus. Löscht den Geist nicht aus!" (1 Thess 5,17-19). Das ist der Plan des Lebens.

Gebet des Tages

Barmherziger Gott,
die glühende Liebe zu dir
hat dem heiligen
Diakon Laurentius die Kraft gegeben,
dir und den Armen treu zu dienen
und furchtlos für dich zu sterben.

Hilf uns, dich zu lieben,
wie er dich geliebt hat,
und den Armen zu dienen,
wie er ihnen gedient hat.

(aus dem Tagesgebet)

Komm, Heiliger Geist

Komm, Heil’ger Geist, der Leben schafft,
erfülle uns mit deiner Kraft.
Dein Schöpferwort rief uns zum Sein:
Nun hauch uns Gottes Odem ein.

Komm, Tröster, der die Herzen lenkt,
du Beistand, den der Vater schenkt;
aus dir strömt Leben, Licht und Glut,
du gibst uns Schwachen Kraft und Mut.

Dich sendet Gottes Allmacht aus
im Feuer und in Sturmes Braus;
du öffnest uns den stummen Mund
und machst der Welt die Wahrheit kund.

Entflamme Sinne und Gemüt,
dass Liebe unser Herz durchglüht
und unser schwaches Fleisch und Blut
in deiner Kraft das Gute tut.

Die Macht des Bösen banne weit,
schenk deinen Frieden allezeit.
Erhalte uns auf rechter Bahn,
dass Unheil uns nicht schaden kann.

Lass gläubig uns den Vater sehn,
sein Ebenbild, den Sohn, verstehn
und dir vertraun, der uns durchdringt
und uns das Leben Gottes bringt.

Den Vater auf dem ew’gen Thron
Und seinen auferstandnen Sohn,
dich, Odem Gottes, Heil’ger Geist,
auf ewig Erd’ und Himmel preist.

Amen.

Zur geistigen Kommunion

    Mein Jesus, ich glaube, dass Du im allerheiligsten Sakrament

    des Altares zugegen bist.

    Ich liebe dich über alles und meine Seele sehnt sich nach Dir.

    Da ich Dich aber jetzt im Sakrament des Altares nicht empfangen kann,

    so komme wenigstens geistigerweise zu mir.

    Ich umfange Dich, als wärest Du schon bei mir und vereinige mich mit Dir!

    Ich bete Dich in tiefster Ehrfurcht an.

    Lass nicht zu, dass ich mich je von Dir trenne. 

    Amen.

     (Alfons von Liguori)

Zu deinen Füßen, o mein Jesus, werfe ich mich nieder

und bringe Dir die Reue meines zerknirschten Herzens dar,

das sich mit seinem Nichts in Deiner heiligen Gegenwart verdemütigt.

Ich bete Dich an im Sakrament Deiner Liebe, der unfassbaren Eucharistie.

Ich sehne mich danach, Dich in der armen Wohnstatt meines Herzens zu empfangen.

Während ich das Glück der sakramentalen Kommunion erwarte, möchte ich Dich im Geist besitzen.

Komm zu mir, o mein Jesus, da ich zu Dir komme! Die Liebe umfange mein ganzes Sein im Leben und im Tod.

Ich glaube an Dich, ich hoffe auf Dich, ich liebe Dich.

Amen.

(Kardinal Merry del Val)

Tagesgebet

Beten wir gemeinsam...

Allmächtiger und ewiger Gott,

du bist unsere Zuflucht in jeder Gefahr,

an dich wenden wir uns in unserem Schmerz

und bitten dich voll Vertrauen:

Hab Erbarmen mit unserer Not.

Gewähre den Verstorbenen die ewige Ruhe,

tröste die Trauernden,

heile die Kranken.

Schenke den Sterbenden den Frieden,

den Pflegenden Stärke,

den Verantwortungsträgern Weisheit

und ermutige alle, sich einander in Liebe zuzuwenden,

damit wir gemeinsam deinem heiligen Namen die Ehre erweisen.

Darum bitten wir durch Jesus Christus, deinen Sohn,

unseren Herrn und Gott,

der in der Einheit des Heiligen Geistes

mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.

Zum Mitbeten....

Gebet

Guter und treuer Gott,

    wir tragen unsere Sorgen und unsere Ängste vor Dich

    und wir bitten in diesen beängstigenden Tagen um deinen Beistand.

    Gib uns deinen lebenspendenden Geist, der sich uns in Jesus Christus gezeigt hat.

    Lass uns in deinem Geist erkennen, was richtig ist

    und gib uns die Kraft, das rechte entschlossen zu tun.

Lass uns die Schwachen, Einsamen, Kranken,

    die Verängstigen und Bedrückten aller Art nicht übersehen.

    Hilf uns, dass wir diese Menschen nicht vergessen oder an ihnen vorbeigehen.

    Gib uns die Kraft zu helfen und heilsame Begegnungen zu ermöglichen.

    Lass sie durch unser Verhalten ihnen gegenüber deinen wirksamen Beistand erfahren.

    Durch uns möge Deine Güte und Menschenfreundlichkeit lebendig werden und bleiben.

    Das erbitten wir in dieser schweren Zeit von Dir, guter und treuer Gott.

Amen.

Gebet von Bischof Gebhard Fürst aus der Video-Botschaft vom 16. März 2020

 

Gott,

ich halte inne und suche Deine Nähe. 

Vieles in unserer Welt und unserer Umgebung

Ist anders geworden und ungewohnt:  

Unser Alltag hat sich so sehr verändert:

Keine Versammlungen

und gemütliche Abende in der Kneipe, 

kein spontaner Besuch bei Freunden,

kein Kinobesuch

keine Berührungen und reichlich Abstand

– Stille –                                                              

(persönliche Situation kann eingefügt werden)        

 

  Hilf mir,              

dass ich mich nicht verwirren lasse

vom Schweren und Ungewissen,

von der Angst in dieser neuen Situation.

  Lass mich mitfühlen

mit den schwachen und kranken,

den älteren und hilfsbedürftigen Menschen.

Schenke mir die Kraft und den Mut

verantwortlich zu handeln

und notwendende Entscheidungen zu treffen.

Stärke mich mit deinem Heiligen Geist,

der Klarheit schafft und ermutigt,

Durch Christus unseren Bruder,

der uns nahe ist.

Amen

     Texte und Foto: Birgit Bronner | Gestaltung: webvisio.de

Zum Nachdenken...

Dieser kleine Text ist mir soeben in die Finger gekommen.

Er regt zum Nachdenken an. Aber er kann auch die Hoffnung zeigen,

dass trotz der Einschränkungen unseres Alltags vieles noch möglich ist.

Nicht alles ist abgesagt…
der Frühling ist nicht abgesagt.
die Sonne ist nicht abgesagt.
Liebe ist nicht abgesagt.
Lächeln ist nicht abgesagt.
Lesen ist nicht abgesagt.
Beten ist nicht abgesagt.
Singen ist nicht abgesagt.
Briefe sind nicht abgesagt.
Gespräche sind nicht abgesagt.
Träumen ist nicht abgesagt.
Zukunft ist nicht abgesagt.
Hoffnung ist nicht abgesagt.

Gebet

Jeder neue Morgen ist ein neuer Anfang unseres Lebens.

Jeder Tag ist ein abgeschlossenes Ganzes.

Der heutige Tag ist die Grenze unseres Sorgens und Mühens.

Er ist lang genug, um Gott zu finden oder zu verlieren,

um Glauben zu halten oder in Sünde und Schande zu fallen.

Die alte Treue Gottes allmorgendlich neu zu fassen,

mitten in einem Leben mit Gott täglich ein neues Leben mit ihm beginnen zu dürfen,

das ist das Geschenk, das Gott uns mit jedem neuen Morgen macht.

Nun hat Gott in dem Schweigen des Morgens sein Wort geredet,

nun haben wir mit ihm und mit der Gemeinde der Christen Gemeinschaft gefunden.

Sollten wir nun nicht zuversichtlich an das Tagewerk gehen?

        Dietrich Bonhoeffer (aus: Barbara Ellermeier, Dietrich Bonhoeffer. Es lebe die Freiheit, München 2020)