Der Heilige des Tages ist eine tägliche Vorstellungsreihe der Heiligen, deren Gedächtnis in der Kirche bewahrt wird. Geschichten von Lehrmeistern des christlichen Lebens aller Zeiten, deren leuchtendes Vorbild uns den Weg weist.
Zum Mitbeten...
Josef (Dienstag der 5. Woche der Fastenzeit)
In den Evangelien teilt Josef das Schicksal vieler biblischer Frauengestalten – er hat keine Sprechrolle. Und auch sonst erzählt die Bibel wenig über Josef: Johannes erwähnt ihn gar nicht und bei Markus tritt er nur im elterlichen Doppel mit Maria auf. Die Evangelisten Matthäus und Lukas zeichnen hingegen das Bild eines bemerkenswerten Mannes, der es nicht immer leicht hat: Josef wird als landloser Handwerker beschrieben, der "gerecht war" und seine schwangere Verlobte "nicht bloßstellen wollte'" (Mt 1,19). Um das Leben seines Adoptivkindes zu retten, floh er bis nach Ägypten (vgl. Mt 2,13ff). Als der zwölfjährige Jesus auf einer Pilgerfahrt einfach Reißaus nahm, suchte ihn der verzweifelte Josef "mit Schmerzen" (Lk 2,48). Später schmiss der Ziehsohn den väterlichen Beruf hin und wurde Wanderprediger (vgl. Lk 3,23) – für die meisten Eltern sicher keine Wunschvorstellung. Der Karrieresprung des Heiligen ließ lange auf sich warten: Erst 1479 erklärte Papst Sixtus IV. den 19. März zu Josefs offiziellem Festtag und bis zum 18. Jahrhundert musste Josef auf seine Aufnahme in die Allerheiligenlitanei warten. Seitdem aber ging es steil bergauf: Der Heilige gilt unter anderem als Patron der ganzen Kirche, zahlreicher Länder, der Handwerker – und natürlich der Familien.
Gebet des Tages
Allmächtiger Gott,
du hast Jesus, unseren Heiland,
und seine Mutter Maria
der treuen Sorge des heiligen Josef anvertraut.
Höre auf seine Fürsprache
und hilf deiner Kirche,
die Geheimnisse der Erlösung treu zu verwalten,
bis das Werk des Heiles vollendet ist.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Lesung aus dem zweiten Buch Samuel (2 Sam 7,4-5a.12-14a.16)
Der Herr wird ihm den Thron seines Vaters David geben (Lk 1,32)
Das Wort des HERRN erging an Natan:
Geh zu meinem Knecht David
und sag zu ihm: So spricht der HERR:
Wenn deine Tage erfüllt sind
und du dich zu deinen Vätern legst,
werde ich deinen leiblichen Sohn
als deinen Nachfolger einsetzen
und seinem Königtum Bestand verleihen.
Er wird für meinen Namen ein Haus bauen
und ich werde seinem Königsthron ewigen Bestand verleihen.
Ich werde für ihn Vater sein
und er wird für mich Sohn sein.
Dein Haus und dein Königtum
werden vor dir auf ewig bestehen bleiben;
dein Thron wird auf ewig Bestand haben.
Zweite Lesung
Lesung aus dem Brief des Apostels Paulusan die Römer (Röm 4, 13.16–18.22)
Schwestern und Brüder!
Abraham und seine Nachkommen erhielten nicht aufgrund des Gesetzes die Verheißung, Erben der Welt zu sein, sondern aufgrund der Glaubensgerechtigkeit.
Deshalb gilt: „aus Glauben“, damit auch gilt: „aus Gnade“. Nur so bleibt die Verheißung für die ganze Nachkommenschaft gültig, nicht nur für die, welche aus dem Gesetz, sondern auch für die, welche aus dem Glauben Abrahams leben.
Er ist unser aller Vater, wie geschrieben steht: Ich habe dich zum Vater vieler Völker bestimmt – im Angesicht des Gottes, dem er geglaubt hat, des Gottes, der die Toten lebendig macht und das, was nicht ist, ins Dasein ruft.
Gegen alle Hoffnung hat er voll Hoffnung geglaubt, dass er der Vater vieler Völker werde, nach dem Wort: So zahlreich werden deine Nachkommen sein.
Darum wurde es ihm auch als Gerechtigkeit angerechnet.
Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus (Mt 1,16.18-21.24a)
Josef tat, was der Engel des Herrn ihm befohlen hatte
Jakob zeugte den Josef, den Mann Marias;
von ihr wurde Jesus geboren,
der der Christus genannt wird.
Mit der Geburt Jesu Christi war es so:
Maria, seine Mutter, war mit Josef verlobt;
noch bevor sie zusammengekommen waren,
zeigte sich, dass sie ein Kind erwartete -
durch das Wirken des Heiligen Geistes.
Josef, ihr Mann,
der gerecht war und sie nicht bloßstellen wollte,
beschloss, sich in aller Stille von ihr zu trennen.
Während er noch darüber nachdachte,
siehe, da erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum
und sagte: Josef, Sohn Davids,
fürchte dich nicht, Maria als deine Frau zu dir zu nehmen;
denn das Kind, das sie erwartet,
ist vom Heiligen Geist.
Sie wird einen Sohn gebären;
ihm sollst du den Namen Jesus geben;
denn er wird sein Volk von seinen Sünden erlösen.
Als Josef erwachte,
tat er, was der Engel des Herrn ihm befohlen hatte.
Worte des heiligen Vaters
Der heilige Josef ist in erster Linie der Beschützer von Jesus und der Jungfrau Maria. Und deshalb ist er auch der Schutzpatron der Kirche. Ihm kann man bestimmte Situationen anvertrauen, die ein wenig kompliziert sind, in denen man merkt, dass die eigenen Kräfte nicht ausreichen, dass es keine Lösungen gibt. Dann kann man sich im Gebet an den heiligen Josef wenden. Er ist ein Mann der wenigen Worte - im Evangelium spricht er nie, es gibt keine Worte von Josef - der wenigen Worte, aber der vielen Taten. Versucht es! Ein Mann, der auf den Willen Gottes hört und ihn ohne zu zögern in die Tat umsetzt. Ich bete immer zu ihm, für dieses oder jenes Bedürfnis, und er antwortet immer. Und wisst ihr, wie Gott ihm seinen Willen offenbart hat? Im Schlaf, während er schlief. Das wird in den Evangelien berichtet und hat auch eine symbolische Bedeutung: Es handelt sich nicht nur um Träume im psychologischen Sinne, sondern um Offenbarungen des göttlichen Plans, die er im Schlaf empfing und beim Aufwachen sofort umsetzte. Gottes Pläne sind nicht immer klar; sie offenbaren sich oft erst mit der Zeit, sie erfordern Geduld; sie erfordern vor allem den Glauben, ein großes Vertrauen, dass Gott nur und immer das Gute will, das höchste Gut für uns und unsere Lieben. Und so müssen wir es dem heiligen Josef gleichtun: uns Gott überlassen - das ist es, was Schlaf bedeutet -, um seine Botschaften zu empfangen. (Ansprache an die Angestellten des Vatikans beim traditionellen Weihnachtsempfang, 23. Dezember 2021)
Beten wir gemeinsam...
Immerfort empfange
ich mich aus Deiner Hand.
So ist es,
und so soll es sein.
Das ist meine Wahrheit
und meine Freude.
Immerfort blickt
mich Dein Auge an,
und ich lebe aus Deinem Blick,
Du mein Schöpfer
und mein Heil.
Lehre mich,
in der Stille
Deiner Gegenwart
das Geheimnis zu verstehen,
dass ich bin.
Und dass ich bin
durch Dich,
und vor Dir,
und für Dich.
(Romano Guardini)
Angelus
Der Engel des Herrn brachte Maria die Botschaft
und sie empfing vom Heiligen Geist.
Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade,
der Herr ist mit dir.
Du bist gebenedeit unter den Frauen,
und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus.
Heilige Maria, Mutter Gottes,
bitte für uns Sünder
jetzt und in der Stunde unseres Todes.
Amen
Maria sprach: Siehe, ich bin die Magd des Herrn
mir geschehe nach Deinem Wort.
Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade...
Heilige Maria, Mutter Gottes...
Und das Wort ist Fleisch geworden
und hat unter uns gewohnt.
Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade...
Heilige Maria, Mutter Gottes...
Bitte für uns Heilige Gottesmutter
auf dass wir würdig werden der Verheißungen Christi.
Lasset uns beten. Allmächtiger Gott, gieße deine Gnade in unsere Herzen
ein. Durch die Botschaft des Engels haben wir die Menschwerdung Christi,
deines Sohnes, erkannt.
Lass uns durch sein Leiden und Kreuz zur Herrlichkeit der Auferstehung gelangen.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Ehre sei dem Vater … (3x)
O Herr, gib allen Verstorbenen die ewige Ruhe.
Und das ewige Licht leuchte ihnen.
Lass sie ruhen in Frieden.
Amen.
Der Herr sei mit Euch.
Und mit deinem Geiste.
Der Name des Herrn sei gepriesen.
Von nun an bis in Ewigkeit.
Unsere Hilfe ist im Namen des Herrn.
Der Himmel und Erde erschaffen hat.
Es segne euch der allmächtige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist
Amen.
Das Angelus ist ein Gebet, dass in Erinnerung an das ewige Geheimnis der Menschwerdung drei Mal am Tag gebetet wird: 6 Uhr morgens, am Mittag und am Abend gegen 18 Uhr, jeweils wenn die Glocken zum Angelusgebet rufen.
Der Name ‚Angelus‘ stammt aus dem ersten Vers der lateinischen Version des Gebets - Angelus Domini nuntiavit Mariae. Es besteht aus der Lesung von drei schlichten Texten, bei denen es um die Menschwerdung Jesu Christi geht, gefolgt jeweils von einem Ave Maria.
Dieses Gebet wird vom Papst auf dem Petersplatz sonntags mittags und an Hochfesten gebetet. Direkt vor dem Gebet legt der Papst kurz die Lesungen des Tages aus. Nach dem Gebet folgen Grüße an die Pilger.
Von Ostern bis Pfingsten wird an Stelle des Angelusgebets das Regina Coeli gebetet, das an die Auferstehung Jesu Christi erinnert. Zum Abschluss dieses Gebets wird das „Ehre sei dem Vater“ drei Mal gesprochen.
Zum Mitbeten...
Der Engel des Herrn
brachte Maria die Botschaft.
- Und sie empfing vom Heiligen Geist.
Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade,
der Herr ist mit dir.
Du bist gebenedeit unter den Frauen,
und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes,
Jesus.
Heilige Maria, Mutter Gottes,
bitte für uns Sünder,
jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen.
Maria sprach:
Siehe, ich bin die Magd des Herrn.
- Mir geschehe nach deinem Wort.
Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade,
der Herr ist mit dir.
Du bist gebenedeit unter den Frauen,
und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes,
Jesus.
Heilige Maria, Mutter Gottes,
bitte für uns Sünder,
jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen.
Und das Wort ist Fleisch geworden.
- Und hat unter uns gewohnt.
Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade,
der Herr ist mit dir.
Du bist gebenedeit unter den Frauen,
und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes,
Jesus.
Heilige Maria, Mutter Gottes,
bitte für uns Sünder,
jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen.
Bitte für uns, heilige Gottesmutter.
Dass wir würdig werden
der Verheißungen Christi.
Lasset uns beten.
Allmächtiger Gott, gieße deine Gnade in unsere Herzen ein. Durch die Botschaft des Engels haben wir die Menschwerdung Christi, deines Sohnes, erkannt. Führe uns durch sein Leiden und Kreuz zur Herrlichkeit der Auferstehung.
Darum bitten wir durch Christus, unsern Herrn.
Amen.
Ehre sei dem Vater
und dem Sohn
und dem Heiligen Geist.
Wie im Anfang,
so auch jetzt und alle Zeit
und in Ewigkeit.
Amen.
Benediktus
Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels!
Denn er hat sein Volk besucht
und ihm Erlösung geschaffen;
er hat uns einen starken Retter erweckt
im Hause seines Knechtes David.
So hat er verheißen von alters her
durch den Mund seiner heiligen Propheten.
Er hat uns errettet vor unsern Feinden
und aus der Hand aller, die uns hassen;
er hat das Erbarmen mit den Vätern
an uns vollendet
und an seinen heiligen Bund gedacht,
an den Eid,
den er unserm Vater Abraham geschworen hat;
er hat uns geschenkt,
dass wir, aus Feindeshand befreit,
ihm furchtlos dienen
in Heiligkeit und Gerechtigkeit
vor seinem Angesicht all unsre Tage.
Und du, Kind,
wirst Prophet des Höchsten heißen;
denn du wirst dem Herrn vorangehn
und ihm den Weg bereiten.
Du wirst sein Volk
mit der Erfahrung des Heils beschenken
in der Vergebung der Sünden.
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes
wird uns besuchen
das aufstrahlende Licht aus der Höhe,
um allen zu leuchten, die in Finsternis sitzen
und im Schatten des Todes
und unsre Schritte zu lenken
auf den Weg des Friedens.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn
und dem Heiligen Geist.
Wie im Anfang,
so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit.
Amen.
Hochfest der Auferstehung des Herrn
"Der auferstandene Christus trägt die neue Menschheit in sich,
das letzte herrliche Ja Gottes zum neuen Menschen.
Zwar lebt die Menschheit noch im alten,
aber sie ist schon über das Alte hinaus,
zwar lebt sie noch in einer Welt des Todes,
aber sie ist schon über den Tod hinaus,
zwar lebt sie noch in einer Welt der Sünde,
aber sie ist schon über die Sünde hinaus.
Die Nacht ist noch nicht vorüber,
aber es tagt schon."
(Dietrich Bonhoeffer)
Gott fällt nicht aus
Gott fällt nicht aus
wenn liebgewordene Feste fallen
wenn Zeichen der Nähe wegfallen
Gott fiel nicht aus
als der Verräter Jesus küsste
als Spötter Ihn anspuckten
als Er schrie:
„Mein Gott, warum hast Du mich verlassen?“
Gott fällt nicht aus
der „Ich bin da“ hält durch
anders als erwartet
geheimnisvoller – wahrer –
todsicher zukunftgebend
Vielleicht fällt er uns
darum gerade jetzt
öfter ein
Wie betet ihr zuhause?
Liebe Gemeindemitglieder, liebe Mitchristen,
nach wie vor ist es nicht möglich, sich gemeinsam zur Feier des Gottesdienstes in der Kirche zu versammeln.
Deshalb sind die Gläubigen eingeladen, an den Sonn- und Feiertagen zuhause zu beten. Dazu gibt es Anregungen für ein Hausgebet allein, für einen Hausgottesdienst in Gemeinschaft und für einen Hausgottesdienst mit Kindern. Die Broschüren dazu liegen jeweils in unserer Kirche aus und sind auch auf unserer Homepage zu finden.
Wie betet ihr zuhause? Angeregt durch ein paar Rückmeldungen und einige Fotos, laden wir ein, uns zu schreiben, wie Sie und ihr dieses sonntägliche Gebet zuhause gestaltet. Schreiben Sie ein paar Zeilen dazu, schickt ein Foto von eurem
„Hausaltar" an: stjoseph.oehringen(at)drs.de.
Wir wollen daraus eine Reportage machen, die wir im nächsten Überblick und auf unserer Homepage veröffentlichen. So können wir uns gegenseitig Anteil und Anregung geben, wie wir in dieser Zeit zuhause beten und so die'Gebetsgemeinschaft untereinander pflegen.
Pfarrer Klaus Kempter